Undokumentierte Sprache

Die Arbeit Undokumentierte Sprache lotet aus, in welches Verhältnis sich Sprache und Subjektivierungsprozesse setzen lassen. Oder vielmehr: Wie sich trotz gegenwärtiger Leitkulturdebatten Sprache als gemeinschaftlicher Prozess begreifen ließe, der identitäre Zuschreibungen und Ordnungen aufzulösen sucht. Wer spricht? Mit welchen Worten? Aus welcher Position? Mit welchen Privilegien? Über Verben, Nomen und Feminismen? Wer spricht? – Und wo ist die Person, die vorne stehen sollte? Wie lässt sich im Sprechen das Lernen verlernen? Oder verweigern? Was ist Verneinung? Und wie lässt sich Sprache, die es nicht gibt, üben?

Antiintegrationsschal

Eine Sprache, die sich fortbewegt, entlang von dem, wie wir sie von anderen zuhörend hören lernen. Ich habe Freundinnen, mit denen ich diese Erfahrung teile, gebeten, für mich zu sprechen.

Undokumentierte Sprache entstand als Beitrag für das mehrteilige Buch- und Ausstellungsprojekt Scriptings #47: Man schenkt keinen Hund von Christine Lemke, das in Zusammenarbeit mit Scriptings entstanden ist. 


Als ergebnisoffenes Rechercheprojekt angelegt, versucht „Man schenkt keinen Hund“ über unterschiedliche Zugänge und künstlerische / theoretische Strategien die identitären Diskurse um das Konzept „Integration“ zu befragen und diese hinsichtlich ihrer Ausprägungen in der bildpolitischen und pädagogischen Gestaltung der Lehrmaterialien für die sogenannten ‘Integrationskurse’ zu untersuchen. (scriptings)


Romy Rüegger
Undokumentierte Sprache, Zürich 2016

Audio, 9 min.
Script mit englischer Übersetzung und Streichungen
Aufzeichnungen: Yamu Wang, Alain Volpe, Margit Säde
Vorschlag für einen Anti-Integrationsschal, 2016

Inkjetprint auf Entwurfspapier, 30 x 200 cm