Liebe – was soll das? Ist das ewige Glücksversprechen nicht selbst eine kapitalistische Ideologie oder was weist über Liebe als verstaubte Idee des Romantischen hinaus? Längst ist sie überall, die Liebe im Kapitalismus, aber: „warum bringt sich eigentlich niemand mehr aus Liebe um?“[1] In Zeiten von Neoliberalismus, Digitalität und Selbstoptimierung scheint der Begriff Liebe Kopf zu stehen. Was also tun, wenn Dich alles liebt – dein Netzwerk, dein Haustier, dein digitaler Freund, dein optimiertes Selbst, dein Supermarkt oder gar deine Nation?
Unsere Love Ausgabe nähert sich der Liebe aus verschiedenen Richtungen – zwischen Selbstermächtigung und Selbstoptimierung, zwischen Autonomie und Zwang, zwischen Waren- und wahrem Charakter und zwischen Solidarität und Angst. Ist es an der Zeit anonym Liebe zu organisieren? Run from the ones that say „I love you“.[2]