Gespräch

Künstler*innen-gespräche und Diskussionen bei FAVORITEN

Getürmte Tänzer*innen

Künstler*innengespräche
Festivalzentrum, Mittelhalle im Depot

Provoziert die künstlerische Auseinandersetzung mit unseren komplexen Gegenwarten besondere Ausdrucksformen? Welche Atmosphären, Stimmen und Narrative greifen die Künstler*innen in ihren Arbeiten auf, verstärken oder konfrontieren sie? Welche alternativen Szenarien und Wahrnehmungsmuster kann die gemeinsame künstlerische Arbeit eröffnen?

In vier Gesprächsrunden diskutieren Künstler*innen und Gruppen aus dem diesjährigen Festivalprogramm über ihre künstlerische Praxis: Über die politische Arbeit am Ästhetischen (Sa. 8.9., 16 Uhr), die Begegnung von Performance und digitalem Raum (So. 9.9., 11:30 Uhr ), über eine Wahrnehmung zwischen den Kategorien (Tarek Atoui und Léo Maurel, Di. 11.9., 20 Uhr) sowie über Politiken der Freund*innenschaft auf und hinter der Bühne (Sa. 15.9., 16 Uhr).


Sa. 8.9. 16 Uhr
staying with the trouble – Politik der Form

Unruhig bleiben und dabei geduldig sein, eine Unruhe der ästhetischen Formen suchen, die jenseits klarer Themensetzungen politisch lesbar wird – in welchem Verhältnis steht diese immerwährende Arbeit an neuen ästhetischen Ausdrucksformen zu einer zunehmend als unruhig und instabil empfundenen gesellschaftliche Gegenwart? Wo setzt dann Theater und Kunst an, die für Unruhebewegungen einsteht?

Dorte Lena Eilers (Theater der Zeit) diskutiert mit vier Künstler*innen bzw. Gruppen aus dem Festivalprogramm über ihre ästhetischen und politischen Positionierungen. Verstehen sie ihre ästhetische Praxis als politisch? Provoziert die künstlerische Auseinandersetzung mit unseren komplexen Gegenwarten besondere Ausdrucksformen?  Und an welchem Punkt wird es in der Praxis notwendig sich – scheinbar aus Raum und Zeit gefallen – von diesem an zeitgenössische Kunst herangetragenen Gegenwartsbezug unabhängig zu machen?

Mit: Billinger & Schulz, Claudia Bosse, Overhead Project, Ben J. Riepe / Moderation: Dorte Lena Eilers (TdZ)
Gespräch

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So. 9.9. 11.30 Uhr
From NRW to outer space - Digitale Performance

Wir schreiben das Jahr 2018 - in ausverkauften Stadien treten verblichene Popstars wie Michael Jackson und 2Pac als Hologramme auf, Millionen User*innen von Social-Media-Plattformen schenken ihren Followern tagtäglich eine Dosis inszenierte Authentizität, wir alle kommunizieren und performen im Internet - doch wer sieht zu? Und welches Potenzial steckt in der Verbindung von Performance und dem digitalen Raum?

Die unendlichen Weiten dieses digitalen Raums sind spätestens seit dem Millenium und dem Aufkommen von Streaming- und Sharingplattformen von einer astronomischen Zahl an Individuen bevölkert, die sich selbst in Beziehung zum digitalen Dorf setzen und für ein unbekanntes Publikum performen, sich vernetzen und rückkoppeln. Gemeinsam mit unseren Gästen diskutieren wir wagemutige exemplarische Projekte, Experimente und Recherchen, die auf ihre je spezifische Art und Weise Performance und Performanz im Netz befragen.

Mit: Nadja Buttendorf, Michael Eickhoff, SEE!, Jeanne Charlotte Vogt / Moderation:  Julia Kretschmer
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Di. 11.9. 20 Uhr
WITHIN – Gespräch zwischen Tarek Atoui und Léo Maurel

Wie nehmen wir Musik wahr, wenn unser Gehör versagt? Wie beeinflussen Instrumente die Formen und Möglichkeiten des Musikmachens?

Das Projekt WITHIN von Tarek Atoui beschäftigt sich damit, wie Taubheit und anderes Hören unser geläufiges Verständnis von Klängen und Musik verändern können, und erforscht neue Möglichkeiten der Instrumentation und Präsentation im Bereich der Musikaufführung.

Auf Einladung des Favoriten Festivals 2018 haben der Soundkünstler Tarek Atoui und der Musiker und Instrumentenbauer Léo Maurel ein vollkommen neues Instrument entwickelt, das am 11.9. in der Ausstellungseröffnung (ab 19 Uhr) erstmals aktiviert werden kann. Es kann von fünf Personen gleichzeitig gespielt werden kann und eröffnet den Spielenden und Hörenden sowohl taktile als auch visuelle Wege, die erzeugten Klänge wahrzunehmen.

Im Gespräch geben Tarek Atoui und Léo Maurel Einblicke in die musikalischen und handwerklichen Finessen  des neuen Instruments. Davor und danach darf es gerne selbst probiert und gespielt werden.

 

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Sa. 15.9. 16 Uhr
coming together to stay apart – Politik der Freund*innenschaft

Irgendwo zwischen Solidarität, Klüngel und Kompromiss bewegen sich Akteur*innen der darstellenden Künste vielerorts durch gemeinschaftliche Arbeitspraktiken. Wie aber gestaltet sich der Versuch, nicht nur hinter der Bühne, sondern auch für das Publikum einen Raum der Freund*innenschaft zu kreieren? Wo schließt dieser ein, wo grenzt er aus? Wie ließe sich also eine Inszenierung als solidarischer Raum denken, der Übereinkünfte ermöglicht, aber auch Unterschiedlichkeiten und Dissens zulässt und damit für Eigenheiten sensibilisiert?

Mit: Thomas Bartling, i can be your translator, Tümay Kılınçel / Moderation: Bernhard Siebert
Gespräch

Eintritt frei


Veranstaltungsort

Mittelhalle im Depot

Immermannstraße 29
44147 Dortmund
U 41: Immermannstraße / Klinikzentrum
Die Mittelhalle im Depot ist barrierefrei. ingolf wohnt ist leider nicht barrierefrei zugänglich.

Der Vorverkauf ist geöffnet über unseren Ticketshop sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und von 8 - 20 Uhr über die Tickethotline 01806 570070 (0,20 € / Anruf inkl. Mwst. aus dem Festnetz und 0,60 € / Anruf inkl. Mwst. aus mobilen Netzen).